DDR und Bau des Gartenheims
In der Jahreshauptversammlung im März 1948 wurde mit der einstimmigen Satzungsannahme die Gründung der Vereinigung der Kleingartenhilfe des FDGB auch im Birkenhain vollzogen. Zu diesem Zeitpunkt gehörten 33 Mitglieder dazu.
Nachdem bereits in der vergangenen Zeit mit Vertretern der Nachbaranlage Verhandlungen über einen möglichen Zusammenschluss geführt worden waren, wurde am 16. Juli 1950 die Vereinigung mit dem südlichen Nachbarn „Gruppe Otto“ zu einer einheitlichen Kleingartenvereinigung und damit -anlage vollzogen. Auf diese Weise hatte die Anlage Birkenhain im wesentlichen die Grundform angenommen, in der sie heute noch existiert. [11]

Aus der vorläufigen Organisationsform der „Kleingartenhilfe im FDGB“ entstand schließlich mit der Herausbildung entsprechender Strukturen in der DDR im Jahre 1952 der „Bund der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter“, später „Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter“ VKSK und die künftige Bezeichnung lautete mit obigem Vorsatz „Sparte am Birkenhain“.
Mit dem Beschluss des Vorstandes, am Eingang an der Glösaer Straße ein entsprechendes Schild anzubringen, wurde dieser Schritt auch nach außen hin sichtbar vollzogen.
Von den Bemühungen um die Schaffung eines Festplatzes in der Anlage, dem Außenzaunbau, dem Bau der Wasserleitung oder der Zuführung und Installierung einer Stromleitung wäre genauso zu berichten wie vom Kampf der Mitglieder des Vorstandes und anderer engagierter Gartenfreunde zur Überwindung manch bürokratischer Hürden bei der Lösung von Problemen.


Die Organisation von Kinder- und Sommerfesten oder anderer geselliger Zusammenkünfte bedurfte viel Aufwand und Engagement einzelner Gartenfreunde [12].








In den fünfziger Jahren bis 1957 bildeten geselliges Beisammensein sowie verschiedene Kinder- und Sommerfeste aber auch Lichtl- bzw. Weihnachtsabende einen festen Teil im Leben der Spartenmitglieder. Jährlich hatte das Bratwurstessen mit Sauerkraut und ein Bier für die Männer sowie eine Tasse Kaffee für die Frauen einen festen Platz. Bis weit in die fünfziger Jahre war die Aufmerksamkeit des Vorstandes auf die Beseitigung der restlichen Kriegsschäden in den Gärten gerichtet und galt vor allem auch der Restaufschüttung der
ausgelehmten Flächen im Gelände, wie aus dem Schriftverkehr mit der Stadt Chemnitz zu entnehmen ist. [13]
Der Lösung der Aufgaben im eigenen Garten, wie der Beschaffung von Pflanzgut und Düngemitteln, kam ein erheblicher Zeitaufwand zu. So gut es ging, war der Vorstand bei der Beschaffung seinen Mitgliedern behilflich und löste zentrale Bestellungen aus. Mit der Vergrößerung der Anlage wurden natürlich auch die Mitgliederzahl und damit die Probleme unter den Gartenfreunden größer. Als leidige Unannehmlichkeiten ziehen sich auch Dinge, die sich aus dem zwischenmenschlichen Zusammenleben ergeben, aber überwiegend nicht notwendig wären, hindurch. Die ungenügende Zahlungsmoral nach Abnahme von bestellten Dingen, bei der Begleichung von Pacht- oder sonstigen Gebühren und vor allem die Säumigkeit bei der Ableistung von Pflichtstunden zur Aufbauarbeit für die allgemeinen Plätze, Wege und Zäune der Kleingartenanlage.
Ende 1961 wurde die Bildung einer Konfliktkommission, bestehend aus 3 Mitgliedern, vereinbart. Diese sollte bei der Klärung von Streitigkeiten unter Gartenfreunden und bei der Überwindung von Mängeln eine aktive Rolle spielen.

Bereits im März 1957 wurde in der Leitung der Sparte u. a. der Vorschlag einiger Gartenfreunde, ein eigenes Gartenheim zu errichten,
erörtert. Diese Vorschläge fanden jedoch zum damaligen Zeitpunktkeine Zustimmung.
Die gesamten Baumaßnahmen in der Anlage bedürfen weiterer
gründlicher Recherchen.
Im Januar 1964 wurde als eine weitere wichtige Etappe mit dem Einbau von Unterzählern für die Stromanlage begonnen und die Feststellung getroffen, dass ab Mitte 1964 bei Neu- und Umbauten der Gartenlauben die Zustimmung des Vorstandes einzuholen ist. Zur weiteren Ausgestaltung des geselligen Zusammenlebens der Gartenfreunde erfolgte 1971 der Bau eines Bierkellers und die Überdachung des Überdachung des Waldhauses. Schließlich kam es nach der Diskussion im Vorstand im August 1971 in einer Mitgliederversammlung zum Beschluss über den Bau eines eigenen Gartenheims.
Nach großen Anstrengungen und Leistungen des Vorstandes und einiger Gartenfreunde erfolgte schließlich am 15. Juli 1972 das Bauheben für unser Gartenheim und am 13. Oktober 1973 konnte die erste Mitgliederversammlung abgehalten werden. [14]


